Junifers Papyrus Oder Was Ist In Ihren Händen?

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Video: Geschichte 5 - Was ist eigentlich Papyrus? 2024, März
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Anonim
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WURDE DIE "VORRICHTUNG ZUR UNTERSUCHUNG DES LARYNX" VON DEN ALTEN ÄGYPTEN UNTERZEICHNET?

Das sogenannte „Mundöffnungsritual“war fester Bestandteil altägyptischer Bestattungsrituale. Nach dem Zeugnis des "Ägyptischen Totenbuches" wurde der Mund des Verstorbenen erst am siebzigsten Tag nach der Einbalsamierung geöffnet. Zu Zeiten des Reichs der Mitte war dies natürlich schon ein Ritual. Bei der Durchführung wurde ein spezielles Instrument in den Mund der Mumie eingeführt und der Priester sprach spezielle Zaubersprüche aus.

Im Allgemeinen gibt es eine Reihe von Beweisen dafür, dass in der Antike tatsächlich der Mund geöffnet wurde, wofür ein "Bronze-Spreizer" oder ein "Bronze-Spachtel" verwendet wurde. Wie Andreas Oklitz (Berlin) feststellte, ähnelt dieser "Schneidezahn" auffallend dem metallenen Instrument, das auch heute noch in der Nothilfe zum Einführen eines künstlichen Beatmungsschlauchs verwendet wird. Dieses Instrument wird als Laryngoskop bezeichnet. Erfunden wurde es 1929 von Magill, Macintosh ua Dank des Laryngoskops kann ein Bewusstloser durch die Befreiung der Atemwege wieder zum Leben erweckt werden, auch wenn das Opfer kaum atmet.

Der sogenannte "Hunefer-Papyrus" aus dem Grab Nr. 290 in Theben zeigt eine Szene, die das Ritual des Öffnens des Mundes einer Mumie darstellt.

Der Priester hält den „Bronze-Spreizer“in der rechten Hand, und auf dem Beistelltisch sieht man einen zweimal um 90° abgewinkelten Griff, also eigentlich parallel zum Spachtel selbst. Wie Oklitz richtig erkannt hat, entsprechen diese Instrumente nicht einem modernen Kehlkopfspatel (Laryngoskop) mit einem einzigen um 90° geneigten Griff, sondern dem Design Magills aus dem frühen 20. Jahrhundert. Es bleibt uns noch hinzuzufügen, dass dieses Design teilweise im Modell von 1969 verwendet wird.

Das Instrument in der linken Hand des Priesters, das sich auf dem Beistelltisch rechts neben der "Entklammerung" befindet, kann ein Atemschlauch (ein Schlauch zur Luftzufuhr) sein. Am Ende dieses "Luftschlauches" befindet sich ein Gerät, das sehr gut ein Zylinder zum Einblasen von Druckluft sein könnte. Es hat nicht nur eine geschwungene Form, wie moderne Luftversorgungsgeräte, sondern eine konvex-konkav-konvexe. Diese Form wurde häufig als Befestigungsrohr verwendet. Die Länge der Röhre beträgt 1/5 der Höhe des Priesters, dh 30-32 cm bei einer Körpergröße von 150-160 cm. Der Durchmesser der Röhre betrug ungefähr 1/20 ihrer Länge, dh 1,5- 1,6 cm Dies ist etwas zu groß im Vergleich zum Außendurchmesser moderner Pfeifen beträgt 1,3 cm Da im Hunefer-Papyrus keine technischen Parameter angegeben sind, sind alle Maße ungefähre Angaben.

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